Und was du für deine nächste Buchmesse daraus mitnehmen kannst.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Macht zwischen zwei Buchdeckeln liegt. Bücher sind mehr als eine Freizeitbeschäftigung: Sie prägen Menschen, verändern sie und bringen sie zusammen. Der beste Beweise: Die BuchBerlin.
So genug der hohen Worte: Wir sind einfach geflasht.
Standkonzept für die gesamte Bubble

Mehr als 300 Autor:innen und unabhängige Verlage sind laut Organisation angemeldet gewesen. Auch wir waren mit einem hübschen Eckstand als Buchbubble Autor:innenbetreuung vertreten. (Falls ihr es noch nicht mitbekommen habt, das ist ein Zusammenschluss vom Write Choice Club und den Zeilenschlingern: Weil Marketing und Schreiben einfach zusammengehören).
In vier Jahren BuchBerlin haben wir unser Konzept immer wieder erweitert und angepasst und zum ersten Mal hat es wirklich die vielfältige Buchbubble angesprochen.
Ich bin ja sonst immer ein großer Freund von klarer Zielgruppen-Ansprache (Hi, hier schreibt übrigens Hanna), aber bei einer Messe darf man sich ruhig mal breiter aufstellen. Denn während wir uns sonst wirklich ausschließlich an Autor:innen gerichtet haben, war dieses Mal auch etwas für alle anderen Bookies dabei.
3 Tische: 3 Zielgruppen
Tisch 1 für Autor:innen:

Einladungen zur Aktionswoche „Plotte deinen Pfad“ (morgen geht es los! Yay! Falls du es noch nicht gemacht hast, kannst du dich hier anmelden), Infos über den Zeilenschlinger, ein Lektorats-Gewinnspiel von Chris und ein paar Exemplare des Buchmarketing-Planers, der offiziell erst am 21. Oktober erscheinen soll. (hier kann man ihn sich in der Basis oder der Deluxe Version einmal vormerken)

Tisch 2 für Leser:innen:
Ein Tisch war unseren Clubmitgliedern gewidmet. Wer vorab Flyer und / oder ein Buchexemplar geschickt hat, wurde damit auf diesem Tisch verewigt. (Jedes Buch hübsch versehen mit einem QR-Code). Wir haben Besucher:innen in den Stand geladen, um darin zu schmökern. Der Club-Katalog, in dem die Veröffentlichungen mal zusammengefasst sind, ging weg wie warme Semmeln. Wir konnten hier also verteilen und beraten, welches Buch vielleicht passt.

Tisch 3 für Elstern
Weil Glitzern nicht nur auffällt, sondern auch Menschen anzieht, haben wir in unseren Buchbubble-Shop gelockt. Neben Postkarten, kleinen 3D-Drachen und Stickern, hatten wir auch Armbänder und Leserzeichen, Motto-Duft-Kerzen für Autor:innen dabei.
Mehr Geschenkeartikel an den Ständen / Mehr Shishi

Generell scheint dieses Konzept auch von anderen Autor:innen aufgegriffen worden zu sein: So viel „Bookish Merch“ wie in diesem Jahr habe ich bisher noch nicht auf der BuchBerlin gesehen. Überhaupt wurden an vielen Ständen weder Kosten noch Mühen gescheut. Von Regalen und Postern über Teppiche, Lichterketten oder Leuchtschilder bis hin zu mit Blumenranken verziertem Rundbogen: Die Messe und ihre Aussteller:innen haben sich weiter entwickelt.

Neues Programm-Konzept auf der BuchBerlin
So auch das Programm. In diesem Jahr wurden weniger traditionelle Lesungen gehalten, sondern Talkrunden zu verschiedenen Themen mit je 3 Autor:innen. Mit einer Moderation konnten sie so mit Hilfestellung mehr zu ihren Büchern, dem Schreiben und den Hintergründen erzählen und dann je 5 Minuten aus dem Buch vorlesen. Die Moderation war super und das Konzept hat großen Anklang sowohl bei den Teilnehmenden als auch bei den Besucherinnen gefunden.

Das scheint sich rumgesprochen zu haben. Denn auch, wenn die offiziellen Zahlen noch ausstehen, schien es uns, als wenn auch mehr Messebesucher:innen da waren. Die Schlange vor dem Eingang zum Start war länger, der Samstag zeitweise so voll, dass man nur noch Füße statt Hallenboden sah. Das ließ erst zum nachmittag etwas nach. Und auch wenn es am Sonntag ruhiger war, waren viele Autor:innen mit dem Verlauf zufrieden. (Ich habe mich natürlich als rasende Orange verdient gemacht und bin zwischen den Ständen hin und heugehüpft, um ein paar Eindrücke zu sammeln)
Lohnt sich die Buchmesse?
Doch wie immer gab es auch die Autor:innen, für die es sich „nicht gelohnt“ hat. Ich schreibe dies mit Absicht in Anführungszeichen.
Denn erstens, ist das ganz abhängig vom Ziel. Wir zum Beispiel konnten mit unseren Einnahmen, die Standkosten nicht refinanzieren, doch für uns war es ein voller Erfolg: Sichtbarkeit, Netzwerk-Pflege, Eindrücke sammeln, Stimmungen einfangen, Umsatz machen (und selbst mit einigen Bücher-Einkäufen wieder nach Hause fahren).
Und zweitens: Es gibt viele kleine Stellschrauben, die den Unterschied zwischen einem positiven und eher negativen Messebesuch ausmachen. Der Ort des Standes zum Beispiel. Darüber hat man wohl am wenigsten Einfluss. Aber sehr wohl, was die Standgestaltung, das Konzept, das Outfit, die Ideen, wie man potenzielle Leser:innen, am Stand vorbeischlurfen, zu sich lockt und wie man dann das Eis bricht. Es ist ein Riesenunterschied, ob man es sich hinter einem Tisch sitzt und vielleicht sogar noch aufs Handy guckt oder ob man davor steht und die Menschen begrüßt.
Aber wir sind gespannt: Was ist dein Messeerlebnis? Was lief gut, was hätte besser laufen können?
Und wenn du nicht dort warst: Was hat dich bisher daran gehindert? Wären die neuen Konzepte etwas für dich?
Schreib mir gern, ich freue mich immer über Nachrichten.



